Experimentelle 18

von
Titus Koch
 
      
Vor 28 Jahren wurde aus der Not heraus die Kunstausstellung "EXPERIMENTELLE" zum ersten Mal durchgeführt und zwar vom Förderverein für Kultur- und Heimatgeschichte Gottmadingen (BRD). Der Verein selbst wurde zwei Jahre zuvor ins Leben gerufen um für die Gemeinde Gottmadingen ein gewisses Spektrum der Kunst und Kultur von kompetenten Leuten zu erarbeiten und vermitteln zu lassen.
Damals war es nicht alltäglich aktuelle, moderne Kunst, sei diese nun von arrivierten oder jungen, noch unbekannten Künstlern, zu präsentieren. Es war nicht ganz einfach auf Verständnis und Wohlwollen bei der Bevölkerung zu stoßen. Die Akzeptanz ist heute auf ganzer Bereite vorhanden. Vor 28 Jahren waren die Sache und das Denken um die aktuelle Kunst in einer Region wie dem Hegau und den angrenzenden Gebieten doch bei Weitem verkrusteter. Die Kunstausstellung war für alle Beteiligten ein heikles Unterfangen. Sowohl für den Verein als Veranstalter, der Gelder der öffentlichen Hand verwendete als auch für die Künstler mit ihren Werken, die für drei Tage in der Randegger Sporthalle ausgestellt waren und natürlich auch für die Bevölkerung, die das alles auch noch verdauen musste. Dies ist der Ursprung des Namens "EXPERIMENTELLE"
Es war für den Kulturförderverein immer klar, dass es nicht möglich ist das gesamte Feld der modernen Kunst zu präsentieren. Aus diesem Grund haben wir uns maßgeblich den Kunstrichtungen, die in der Nachfolge von "COBRA" und "SPUR" entstanden sind, verschrieben. (COBRA war eine Künstlergruppe aus Kopenhagen, Amsterdam und Brüssel, SPUR eine Gruppe aus München. Beide Gruppen tendierten zu einer heftigen, expressiven, figurativen Malerei).

Im Laufe der Zeit, denn schon die zweite Kunstausstellung fand im Schloss Randegg statt, hatten wir , der Verein, die Möglichkeit dem Aspekt des Experiments immer wieder ein Forum zu gewähren. In Abhängigkeit der Bewerbungen für die Ausstellung haben wir immer wieder viele der Künstler mit in die Ausstellung genommen, die sich maßgeblich mit Installationen oder einer Performance bewarben.

Ziel der Ausstellung ist auch den noch weniger bekannten Künstlern, in Verbindung mit den bedeutenden Protagonisten der Malerei, eine Möglichkeit zu bieten sich mit diesen zu messen und auch ihrerseits diesen Umstand als Herausforderung für ihr weiteres künstlerisches Schaffen zu nutzen. Natürlich soll es auch als Sprungbrett für die Zukunft der jungen Kunstartisten dienen. Vor allem der seit Jahren aufgelegte Ausstellungskatalog dient den jungen Künstlern als Nachweis, dass sie in einer wichtigen Ausstellung vertreten waren. Jeder teilnehmende Künstler musste sich mit entsprechenden Werken einer Jury stellen. So waren für die Experimentelle 18 insgesamt 350 Bewerber angemeldet, jedoch nur 71 Künstler sind für die sechs Ausstellungsorte angenommen worden.

Eine weitere Vision des Kulturfördervereins ist es eine Art Vernetzung der einzelnen Ortschaften oder Regionen zu erreichen, nicht nur im Bereich der darstellenden Kunst, sondern in Zukunft ebenso im Sektor der Literatur, der Musik, des Theaters oder der Kleinkunst. Es soll zwischen den Ländern zu einem intensiven, dauerhaften kulturellen Austausch kommen. Weitere Partnerstädte sollen und wollen sich an dieser Konzeption beteiligen und so werden wir im Jahre 2014 unsere Ausstellungsaktivität in insgesamt sechs Ortschaften durchführen. Dies sind Schloss Randegg / Gottmadingen, Thayngen / Schweiz, Amstetten / Niederösterreich, Markdorf / Bodenseekreis, Bad Schussenried / Biberach und Erstein / Elsass.

Die zunehmende Bedeutung der Kunstausstellung wird auch dadurch verdeutlicht, dass schon vor Jahren der Landrat Frank Hämmerle die Schirmherrschaft der Experimentellen 15 übernommen hat.
Für die Experimentelle 16 im Jahr 2010 hatte Herr Regierungspräsident Julian Würten- berger die Schirmherrschaft übernommen. Und für das Jahr 2014 hat Herr Minister Peter Friedrich dieses Amt übernommen. Auch dies verdeutlicht, dass die Ausstellung aus dem Süd-Westdeutschen Raum nicht mehr wegzudenken ist.

Für die anstehende Experimentelle 18 wird wieder ein intensiver Versuch des landesübergreifenden Kulturaustausches gestartet. Eine Poetry-Slam-Veranstaltung wird sowohl in Randegg als wohl auch in Thayngen und Bad Schussenried durchgeführt. Die Protagonisten dieses Wettstreites sind junge Künstler, die sich auf literarischem Wege einer Vortragsform verschrieben haben, die vor allem auch junges Publikum be- geistert. Es wird im Verlaufe der Experimentellen Musikveranstaltungen und Abende für Literatur und Kleinkunst geben.
Die eingeladenen Künstler werden aus Österreich, der Schweiz und aus Deutschland kommen. Vorgesehen ist, dass alle Künstler, an allen Orten in denen die Experimentelle gastiert, einen Auftritt haben.

Weiteres zur Experimentellen 18

Aktuelle Informationen zur EXPERIMENTELLEN 18 
Vom Experiment zur Experimentellen. Eine Reise mit Rückfahrkarte. Von Albert Kümmel-Schnur
Vom Stolpern ins Ungewisse auf dem Weg zur Kunst, von Stefan Borchardt
Grußwort von Peter Friedrich, Minister für Bundesrat, Europa und internationale Angelegenheiten
Vernissage der EXPERIMENTELLEN 18 am 28.06.2014 in Randegg (D)
Rundgang Schloss Randegg, Deutschland 
Rundgang Amstetten, Österreich
Teilnehmende Künstler / Katalog